Ich liebe ja selbstgestrickte Socken! Nur ich hasse es sie zu stricken! Das liegt primär nicht an den Socken (Socken sind toll!), sondern an der Tatsache, dass ich dafür ein Nadelspiel benutzen muss. Ich mag nämlich keine Nadelspiele, wirklich nicht! Wir stehen so ein bisschen auf Kriegsfuß, das Nadelspiel und ich. Deshalb habe ich bis jetzt auch nur ein einziges Paar Socken gestrickt und seit dem nie wieder. Zwar immer mal wieder welche angefangen, aber nie beendet. Doch das soll sich jetzt ändern (hoffentlich!): Mit anderen Nadeln, nämlich Karbon! Der Vorteil: Die Spitzen sind aus Metall und man kann gut in die Maschen einstehen. Der Mittelteil besteht aus leichten Karbon und hat genügend Reibung, dass die Maschen nicht von den Nadeln rutschen.
Die Karbonnadeln hatte ich mir schon vor einer Weile besorgt, aber bis jetzt noch keine Gelegenheit sie an einem konkreten Projekt auszuprobieren. Anscheinend bin ich im Moment wieder in einer Experimentierphase und habe voll Lust etwas Neues zu lernen: Deshalb wollte ich diesmal nicht einfach nur Socken stricken, sondern es sollten Toe-up-Socken sein, also Socken von der Spitze zum Bündchen gestrickt. Es fehlte also nur noch das passende Muster, aber bitte nicht uni, sondern mehrfarbig! Also habe ich gesucht (richtig, bei ravelry, da gibt es nämlich alles 😉 ) und bin bei fündig geworden: Broken Seed Stitch Socks.
Sind die nicht toll? Und das Muster ist so schön einfach, nur rechte und linke Maschen. Und kostenlos. Der einzige Haken: Das ist nur ein Musterdesign, aber keine konkrete Anleitung wie man Socken strickt. Doch das ist nicht weiter schlimm, da ich schon eh eine spezielle Toe-up-Konstruktion im Kopf hatte. Es soll eine BuBu-Socke werden (so wird sie von elizza im Video genannt), also mit eine Bumerangspitze und Bumerangferse, geformt allein durch verkürzte Reihen! Doch ich habe nicht mit Wickelmaschen, sondern mit Doppelmaschen gestrickt. Dazu habe ich dieses Video (auf englisch) bei verypink.com gefunden, dass die benötigten Techniken für diese Art der Toe-up-Socken wunderbar anschaulich erklärt. Also hab ich nur noch die entsprechende Maschenanzahl für meine Größe 38/39 für 4-fädiges Sockengarn/Nadelstärke 3 mm aus einer passenden Sockentabelle rausgesucht und direkt losgelegt.
Dazu habe ich 30 Maschen mit einem provisorischen Maschenanschlag angeschlagen und die verkürzten Reihen mit Doppelmaschen in Hin- und Rückreihen gestrickt (englisch: German Short Rows) bis ich noch 10 Maschen in der Mitte hatte (Einteilung: 10/10/10). Dann habe ich, wie im Video gezeigt, die Doppelmaschen in den folgenden Reihen zusammen gestrickt und so die Spitze geformt. Danach werden die Maschen aus dem provisorischen Maschenanschlag wieder aufgenommen und es kann in Runden, wie gewohnt, der Fußteil mit dem Muster weiter gestrickt werden.
Und mit den neuem Nadelspiel war das auch kein Problem. Was gibt es also schöneres als draußen im herrlichen Sonnenschein zu stricken? 😀
Findet Emil übrigens auch!