Mein erster Pulli: Maschenanschlag und Zunahmen

Mein erster Pulli: Plan gemacht, ein Raglan von oben soll es sein. Das Prinzip war verstanden, nur wie fange ich jetzt genau an? Ich wollte den Pulli in Runden stricken, aber auch einen schönen Halsauschnitt haben, der vorne tiefer ist als am Rücken, damit der Pullover am Ende auch gut sitzt. Ich hatte was über verkürzte Reihen gelesen, das war mir jedoch ehrlich gesagt für den Anfang zu kompliziert. Ist ja schließlich der erste Pullover, den ich stricke.

DSCF5046Fündig bin ich dann auf der Seite raglanvonoben geworden. Statt sofort mit dem Bündchen für den Hals in Runden zu starten, stricke ich zunächst den Pulli ohne Bündchen in Hin- und Rückreihen und das mit weniger Maschen als ich für eine Runde brauchen würde! Dann nehme ich während des Strickens auf beiden Seiten am Rand Maschen auf und kann dann schließlich, wenn mir der Halsauschnitt tief genug ist, das Ganze zur Runde schließen.

Soviel zur Theorie, nun zur Praxis. Ich benutze das Garn Paris von Drops in der Farbe spray blue und Nadeln der Stärke Nr. 5 (Ich habe diesmal sogar eine Maschenprobe gemacht und es hat gepasst!). Um zu wissen wie viele Maschen ich genau anschlagen muss, habe ich den Raglan-Rechner verwendet. Ich wollte ja einen weiten Halsausschnitt (so um die 60 cm), also ergab das für mich jetzt für das Rückenteil 33 Maschen, für die Ärmel jeweils 13 Maschen, dann 4 mal 3 Raglanmaschen und jeweils eine Randmasche auf beiden Seiten für das Vorderteil. Insgesamt musste ich also 73 Maschen anschlagen.DSCF5059

Nun zu den Zunahmen: Ich habe zuerst eine Rückreihe linker Maschen gestrickt und dann Raglanzunahmengleich mit den Zunahmen in der ersten Hinreihe gestartet. Dafür habe ich immer vor und hinter den drei Raglanmaschen eine Masche aus dem Querfaden herausgestrickt und die Randmaschen des Vorderteils doppelt abgestrickt: 8 Raglan Maschen und 2 Randmaschen, somit also insgesamt 10 Maschen zugenommen. Dann in der Rückreihe (immer) linke Maschen. Zusammengefasst habe ich in jeder Hinreihe immer 8 Raglanmaschen zugenommen plus die Zunahmen am Rand. Da ich einen runden Haulsausschnitt wollte, werden das immer mehr Randmaschen in jeder Hinreihe:

  1. Hinreihe: Randmasche doppelt abgestrickt (2 M)
  2. Hinreihe: Randmasche doppelt abgestrickt (2 M)
  3. Hinreihe: auf beiden Seiten 2 Maschen neu anschlagen (4 M)
  4. Hinreihe: auf beiden Seiten 3 Maschen neu anschlagen (6 M)
  5. Hinreihe: auf beiden Seiten 4 Maschen neu anschlagen (8 M)
  6. Hinreihe: auf der rechten Seiten 9 Maschen neu anschlagen und dann die Reihe zur Runde schließen (deshalb 9 Maschen, damit genauso viele Maschen für das Vorderteil auf den Nadeln sind wie für das Rückenteil, bei mir sind das 43 Maschen).

Gleichzeitig habe ich in meiner 4. Hinreihe auf beiden Ärmeln mit meinem Rauten-Lochmuster begonnen. Nach ein paar Runden sieht es dann insgesamt so aus: DSCF5039

Die Ränder am Halsausschnitt sind jetzt zwar noch etwas unschön, aber das wird später mit dem Bündchen, das ich aus den Randmaschen heraus stricke, nicht mehr zu sehen sein.

Jetzt werden die 8 Raglanzunahmen und das Lochmuster immer weiter in Runden gestrickt. Jedoch habe ich ab der 12. „Hinreihe“ statt in jeder 2. Runde nur noch in jeder 4. Runde (dreimal) zugenommen, damit es insgesamt nicht zu weit wird. Zum Schluss noch einmal in der 6. Runde und somit hat mein Strickstück dann etwa eine Länge von 19 cm.

Mein erster Pulli

Nach langem hin und her habe ich mich jetzt endlich getraut! Mein erster Pullover ist auf den Nadeln! Er wird türkis, aus Baumwolle und mit einem Lochmuster. Ein Sommerpulli eben.

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Ich wollte mich schon die ganze Zeit mal an ein großes Projekt wagen, doch ich muss zugeben, ich bin sehr lange drum herum geschlichen. Erstens, man braucht viel Garn und viel Zeit für so ein großes Strickstück und dann soviel in etwas zu investieren, was am Ende gar nicht passt, wäre einfach furchtbar schade. Zweitens: Mir grauste es vor den vielen Nähten! Drittens: Die perfekte Anleitung habe ich einfach nicht gefunden, wo alles stimmte, und ich wollte so gerne etwas eigenes stricken.

Aber jetzt habe ich eine wunderbare Lösung gefunden: Ein Raglan von oben gestrickt!

Das Prinzip: Der Pulli wird von oben in Runden gestrickt, dadurch müssen keine Nähte geschlossen werden und man braucht auch nicht wirklich eine Anleitung, da man den unfertigen Pullover einfach zwischendurch anprobieren und dann dementsprechend anpassen kann. Perfekt also!

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Meine Idee für den Pulli ist relativ einfach. Er soll einen großen Halsausschnitt haben, der Körper dann einfach in glatt rechts, breite Raglanstreifen ohne Löcher, die Ärmel mit einem durchgehenden Lochstreifen in Rautenform und die Bündchen schließlich in einem 2/2 Rippenmuster.

Gesagt, getan. Habe meinen Pulli jetzt angefangen und lasse momentan alle anderen Strick-Projekte links liegen. Ich bin sehr gespannt…

Mehr dazu in Kürze.

Projekt: Schal

Meine Decke ist zwar noch lange nicht fertig (obwohl ich mir fest vorgenommen habe, sie dieses Jahr fertig zu stellen, jaa !), aber trotzdem habe ich immer wieder noch andere Projekte parallel auf den Nadeln.

Im Moment ist das bei mir ein Loop-schal mit einem Lochmuster aus dicker Baumwolle.

DSCF5033Ich verwende dafür das Garn DROPS love You #5 in der Farbe lavendel. Dies ist ein limitiertes Garn für einen sehr kleinen Preis aus dem Hause Drops und ich musste es einfach an einem kleinen Projekt ausprobieren.

 

 

Ein Knäuel habe ich schon verstrickt. Kaum zu glauben, dass das 75m Garn sind!

Lochmuster Loop

Ein anderes Projekt, das ich seit kurzem fertig gestrickt habe, ist ein buntes Dreieckstuch.

Als Material dafür habe ich ein Baumwoll-Polyacryl-Mischgarn (Felice) von Lana Grossa benutzt. Inspiriert hat mich die Anleitung Soir d’Eté von DROPS design, die ich dann geringfügig abgewandelt habe: Statt später ein durchgehendes Lochmuster zu stricken, habe ich dann einfach glatt rechts mit 3 kraus rechten Randmaschen gestrickt und als Abschluss ebenfalls 4 Reihen in kraus rechts.

buntes Dreieckstuch

 

Meine Decke: Lochmuster

Löcher entstehen aus einer Kombination von Umschlägen und zusammengestrickten Maschen. Hier eine Auswahl der Lochmuster, die ich für meine Decke verwendet habe. Das sind natürlich nicht alle, aber ich denke es schafft einen guten Überblick.

Muster mit vielen Löchern neigen dazu breiter zu werden als die meisten Strukturmuster. Hier also weniger Maschen anschlagen. Auch eignen sich leider nicht alle Ajourmuster für ein Quadrat. Viele schöne geschwungene Lochmuster bilden eine gewellte Anschlagskante (z.B. feather and fan) oder auch verzogene Seitenkanten und können für so ein Patchworkprojekt leider nicht verwendet werden. Auch Muster, die mehr aus Löchern als aus Maschen bestehen, sind für eine Decke eher ungeeignet. Am besten schon beim Aussuchen der Muster darauf achten.

Eine schöne Sammlung zum Stöbern von Lochmustern/Ajourmuster findet man z. B. im DROPS Musterarchiv oder auch bei eliZZZa unter Nadelspiel.com.

Meine Decke: Zopfmuster

Das Verkreuzen von Maschen kann mitunter ziemlich nervenaufreibend sein, weil das Benutzen einer Hilfsnadel doch den Strickfluss enorm stören kann. Besonders wenn viele Maschen gezopft werden. Doch das Zopfen ohne Hilfsnadel finde ich persönlich noch schwieriger. Muss jeder für sich selbst ausprobieren. Grundsätzlich gibt es zwei verschiede Arten: Entweder werden die Maschen von links nach rechts (Hilfsnadel hinten) oder von rechts nach links (Hilfsnadel vorne) gekreuzt.

Jedoch ist das Ergebnis außergewöhnlich schön und die Mühe lohnt sich allemal! Eine Zusammenstellung mit Anleitungen für Zopfmuster findet man z.B. bei Nadelspiel. Oder auch z B. speziell das türkise Zopfmuster habe ich in dieser Anleitung bei Drops gefunden. Im Drops Musterarchiv gibt es noch viele weitere unter dem Begriff Strukturmuster (neben vielen anderen Mustern, die in diese Kategorie fallen. Es ist dadurch etwas durcheinander – muss man eben nur ein bisschen suchen.)

DSCF4963Noch ein kleiner Tipp: Durch das Verzopfen der Maschen zieht sich das ganze Gestrick je nach Anzahl mehr oder weniger zusammen und ist auch nicht so elastisch wie reine rechts/links-Muster. Deshalb hier grundsätzlich immer ein paar Maschen mehr anschlagen um auf die gleiche Größe der Quadrate zu kommen.