Mein Bluesand-Cardigan

Endlich, endlich, endlich ist er fertig!!! Mein Bluesand-Cardigan aus Drops Cotton Merino.

Ich habe ungelogen 9 Monate daran gestrickt, aber jetzt ist er endlich fertig. (Zusatzinfo: Durchs Mami-sein komm ich nicht mehr wirklich zum Stricken, sonst geht das auf jeden Fall schneller!). Doch die Mühe und die Zeit haben sich echt gelohnt. Denn ich denke nicht nur, dass das Endergebnis fantastisch geworden ist, sondern ich habe so so so viel beim Stricken gelernt, dass ich diese Anleitung einfach nur weiterempfehlen kann (Provisorischer Maschenanschlag, M1 right und M1 left, verkürzte Reihen, I-Cord als Maschenanschlag um nur das wichtigste zu nennen). Auch wenn die massive Anzahl an Seiten der Anleitung erst einmal abschreckend wirkt, ist dieser Cardigan durch die vielen enthaltenen Bilder und verlinkten Videotutorials wirklich recht problemlos nachstrickbar.

Ich liebe diesen Cardigan jetzt schon. Die Schulterkonstruktion ist einfach super durchdacht. Und auch die vielen kleinen Details wie die Taschen und das Bündchen machen diese Jacke einfach zu etwas ganz besonderen.

Und ich bin verliebt in den I-Cord-Abschluss (Videolink). Durch diese Form des Abkettens bekommt das Strickstück noch mal einen richtig sauberen Abschluss und einen Endschliff der das Ganze richtig professionell wirken lässt.

Nur beim endlosen Fädenvernähen (Videolink) habe ich am Ende die Krise bekommen, so wie immer. Ich habe damit wirklich extra bis zu Schluss gewartet, weil ich vorher der Cardigan einmal Waschen und Spannen wollte. Um am Ende die Fäden nicht zu fest zu vernähen. Und ja Waschen und Spannen lohnt sich! Seht ihr wie schön das Bündchen und die Blende dadurch geworden sind? Richtig toll.

Auch die Wahl der Wolle lässt nichts zu wünschen übrig. Weich, super zu verstricken und pflegeleicht. Alles was man für einen Ganzjahres-Cardigan braucht.

Aber jetzt genug gelobt und gefreut. Einfach noch mal die Eckdaten im Überblick:

Und hier noch mal mein Cardigan auf Ravelry.

Habt ein schönes Wochenende! 🙂

Projekt: Toe-up-Socken

DSCF6305Ich liebe ja selbstgestrickte Socken! Nur ich hasse es sie zu stricken! Das liegt primär nicht an den Socken (Socken sind toll!), sondern an der Tatsache, dass ich dafür ein Nadelspiel benutzen muss. Ich mag nämlich keine Nadelspiele, wirklich nicht! Wir stehen so ein bisschen auf Kriegsfuß, das Nadelspiel und ich. Deshalb habe ich bis jetzt auch nur ein einziges Paar Socken gestrickt und seit dem nie wieder. Zwar immer mal wieder welche angefangen, aber nie beendet. Doch das soll sich jetzt ändern (hoffentlich!): Mit anderen Nadeln, nämlich Karbon! Der Vorteil: Die Spitzen sind aus Metall und man kann gut in die Maschen einstehen. Der Mittelteil besteht aus leichten Karbon und hat genügend Reibung, dass die Maschen nicht von den Nadeln rutschen.

Die Karbonnadeln hatte ich mir schon vor einer Weile besorgt, aber bis jetzt noch keine Gelegenheit sie an einem konkreten Projekt auszuprobieren. Anscheinend bin ich im Moment wieder in einer Experimentierphase und habe voll Lust etwas Neues zu lernen: Deshalb wollte ich diesmal nicht einfach nur Socken stricken, sondern es sollten Toe-up-Socken sein, also Socken von der Spitze zum Bündchen gestrickt. Es fehlte also nur noch das passende Muster, aber bitte nicht uni, sondern mehrfarbig! Also habe ich gesucht (richtig, bei ravelry, da gibt es nämlich alles 😉 ) und bin bei fündig geworden: Broken Seed Stitch Socks.

DSCF6285Sind die nicht toll? Und das Muster ist so schön einfach, nur rechte und linke Maschen. Und kostenlos. Der einzige Haken: Das ist nur ein Musterdesign, aber keine konkrete Anleitung wie man Socken strickt. Doch das ist nicht weiter schlimm, da ich schon eh eine spezielle Toe-up-Konstruktion im Kopf hatte. Es soll eine BuBu-Socke werden (so wird sie von elizza im Video genannt), also mit eine Bumerangspitze und Bumerangferse, geformt allein durch verkürzte Reihen! Doch ich habe nicht mit Wickelmaschen, sondern mit Doppelmaschen gestrickt. Dazu habe ich dieses Video (auf englisch) bei verypink.com gefunden, dass die benötigten Techniken für diese Art der Toe-up-Socken wunderbar anschaulich erklärt. Also hab ich nur noch die entsprechende Maschenanzahl für meine Größe 38/39 für 4-fädiges Sockengarn/Nadelstärke 3 mm aus einer passenden Sockentabelle rausgesucht und direkt losgelegt.

Dazu habe ich 30 Maschen mit einem provisorischen Maschenanschlag angeschlagen und die verkürzten Reihen mit Doppelmaschen in Hin- und Rückreihen gestrickt (englisch: German Short Rows) bis ich noch 10 Maschen in der Mitte hatte (Einteilung: 10/10/10). Dann habe ich, wie im Video gezeigt, die Doppelmaschen in den folgenden Reihen zusammen gestrickt und so die Spitze geformt. Danach werden die Maschen aus dem provisorischen Maschenanschlag wieder aufgenommen und es kann in Runden, wie gewohnt, der Fußteil mit dem Muster weiter gestrickt werden.

Und mit den neuem Nadelspiel war das auch kein Problem. Was gibt es also schöneres als draußen im herrlichen Sonnenschein zu stricken? 😀

Findet Emil übrigens auch!

RVO-Top: Fertig!

Tadaa! Mein Raglan-von-oben-Top ist jetzt fertig! Ist der Farbverlauf nicht wunderschön geworden? Ich bin auf jeden Fall sehr angetan von dem Ergebnis. Es ist so geworden wie ich es mir vorgestellt habe und darüber bin sehr glücklich!

Worauf ich auch sehr stolz bin, ich habe mal wieder etwas Neues ausprobiert und es hat funktioniert! Meine Top ist jetzt hinten etwas länger als vorne und der Übergang ist sanft abgerundet und das ohne, dass ich den Faden einmal neu ansetzten musste! Also komplett von oben nach unten in einem durch gestrickt. Der Trick ist eine Kombination aus verkürzten Reihen, doch dazu gleich mehr.

Nach meiner letzten Zunahme habe ich noch 5 Runden weitergestrickt bis mein Strickstück etwa eine Länge von etwa 61 cm hatte. Jetzt beginnt der Abschnitt mit den verkürzten Reihen. (Wenn das Top vorne und hinten gleich sein soll, kann man an dieser Stelle natürlich auch schon anfangen das Bündchen zu stricken.) Dazu habe ich mir verschiedenste Videos zu diesen Techniken angesehen, einfach mal drauf los probiert und direkt einen Denkfehler drin gehabt, so dass mein Ergebnis so unschön war, und ich direkt wieder alles aufgeribbelt habe. Also noch mal von vorne mit der richtigen Technik: Denn wenn man es richtig macht, dann klappt es auch! 😉

Die richtige Technik für verkürzte Reihen, die später zur Runde geschlossen werden, kommt vom Socken-stricken: Ja, genau, ich habe eine riesige Bumerang-Ferse gestrickt, um genau zu sein nur die erste Hälfte der Bumerang-Ferse! Hier werden die verkürzten Reihen mit Doppelmaschen gearbeitet, manchmal auch als „Hasenohren“ bezeichnet. Interessanter Weise ist diese Technik im Englischen bekannt unter dem Namen „german short rows“. Dazu habe ich mich fast eins zu eins an diese Video-Anleitung von elizzza gehalten:

Im Detail: Ich wende die Arbeit zwei Maschen vor meinem Markierer, in der Rückreihe genauso. In der nächsten Hinreihe stricke ich nicht bis zur ersten Doppelmasche, wie bei der klassischen Bumerang-Ferse, sondern höre eine Masche vorher auf und wende dann. In der Rückreihe ganz genauso. Das bewirkt, dass meine Schräge nicht ganz so steil wird. Das wiederhole ich so oft bis ich auf beiden Seiten 7 Doppelmaschen habe. Ganz wichtig: Bei den Doppelmaschen den Faden ganz fest anziehen! Jetzt stricke ich 2 Runden, wobei die Doppelmaschen als eine Masche rechts verschränkt abgestrickt werden und ich die 2 Maschen vor dem 1. Markierer und die 2 Maschen nach dem 2. Markierer in der zweiten Runde rechts zusammenstricke. Und jetzt kommt auch schon das Bündchen. Ganz genauso wie bei den Ärmeln: Eine Runde links, eine Runde rechts, eine Runde links und dann ganz locker(!) rechts abketten. Jetzt noch die Fäden vernähen und fertig!

Nachtrag: Die Größe entspricht einer sehr figurbetonten 38. Die Taille hat einen Umfang von etwa 70 cm. Hinten ist das Top etwa 5 cm länger als vorne. Und ich hatte auch noch recht viel Garn übrig. Wahrscheinlich hätten auch 750 m anstatt 900 m von der Farbe „Soft Lemon“ (von 100farbspiele) gereicht.

Hier noch die Links zu den anderen Beiträgen zu meinem Raglan-von-oben-Top: